Quer durch Australien – Part 2

Tag 2
Durch das helle Sonnenlicht wurden Martin und ich früh morgens geweckt. Es lag ein langer Tag vor uns, wir hatten uns vorgenommen ohne großartige Pausen durch zu fahren. Nach Middleton folgte der nächste Ort Boulia, welcher überraschenderweise aus mehr als ein paar Häusern bestand. 😄 Kurz danach bogen wir von der State Route 62 auf die State Route 12 und überquerten die Grenze zu dem Northern Territory, somit waren wir in den für uns dritten Staat Australiens angelangt. Das Northern Territory ist in einer anderen Zeitzone als Queensland gelegen, daher ist es dort eine halbe Stunde früher (…der Sonnenaufgang und -untergang würde sich für uns also wieder etwas verschieben).

Die Straßen im Outback waren, wie man sieht, nicht gepflastert und bestanden aus Kieselsteinen und Sand, mit vielen Schlaglöchern (…es gab nur kurzzeitig bessere Strecken) und wir fuhren schon auf einer der meist befahrenen Straßen im Outback.

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Mit der Zeit gewöhnten wir uns jedoch daran, fuhren irgendwann nicht mehr ganz so vorsichtig und trauten uns etwas Gas zu geben (…nachdem wir gemerkt hatten, dass andere Autofahrer und die Truckfahrer diese Wege wie eine Autobahn befuhren). 😂 Wenn man den ganzen Tag nur eine gerade Straße vor sich sieht und nur ab und an einen kleinen Schlenker fahren kann ist es wohl auch verständlich, dass man voran kommen möchte.

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Manche Straßen konnten jedoch nur langsam befahren werden, da der Sand zu weich war und wir Angst hatten stecken zu bleiben oder ins Schleudern zu geraten.

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Wenn ihr mal sehen wollt wie es ist auf so einer Straße an einem Roadtrain vorbei zu fahren, werden euch diese Bilder gefallen:

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Hier kann man nur soweit wie möglich links fahren, langsam werden und warten bis die Staubwolke verflogen ist (…beim ersten Truck merkten wir schnell, dass es sinnvoll ist die Lüftung auszustellen, ansonsten hat man den ganzen Staub im Auto).  😂

Zuerst hatte ich mich über die Einsamkeit gefreut, doch merkte ich, dass die kommenden Tage wahrscheinlich etwas eintönig verlaufen werden. 😅 Zum Glück hatten wir uns ein paar gute Hörbücher von Andreas Eschbach bei Spotify runtergeladen! Diese halfen uns durch den Tag zu kommen. 🤗 Es kamen uns, auch wenn wir immer weiter ins Outback fuhren, immer noch regelmäßig andere Wagen entgegen (…auch einen Liegengebliebenen sahen wir an diesem Tag, er hatte jedoch schon genügend Hilfe, sodass wir weiter fahren konnten).

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Uns überraschte es immer wieder, dass in Australien ganz viele Autowracks am Weg rumliegen. Im Outback sahen wir am meisten, aber es liegen auch auf normalen Landstraßen am Wegrand nicht weggeräumte Autowracks. Vielleicht liegen sie dort zur Abschreckung oder es ist einfach zu teuer sie abzuschleppen, da die nächste Stadt zu weit entfernt ist. Die meisten Autos, die schon länger irgendwo rumliegen sind komplett auseinander genommen. 😄

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Es passierte an diesem Tag nichts weiter Spannendes, wir hielten nur bei einer Tankstelle und abends vor dem Schlafen gehen wollten wir nochmals unseren Tank auffüllen, bevor wir am nächsten Tag das letzte Stück zur einzigen größeren Stadt im Outback, namens Alice Springs, antreten wollten. Erst gegen Abend kochten wir uns ein paar Fertignudeln auf unserem kleinen Campingkocher, tagsüber hatten wir uns von unseren Reiscrackern und Keksen ernährt und stellten überraschenderweise fest, dass es schon früh dunkel wurde.

Wir hielten bei der geplanten Tankstelle und standen, am Ziel angekommen, vor verschlossenen Türen! Anscheinend hatten sie sehr früh geschlossen, womit wir nicht gerechnet hatten. Eine weitere Tankstelle sollte noch auf unserer Strecke liegen und so entschlossen wir uns unser Glück zu versuchen. Normalerweise soll man im Outback nicht im Dunklen fahren, doch hatten wir zusätzlich noch das Problem, dass es nicht erlaubt war einfach irgendwo anzuhalten um zu schlafen und so müssten wir so oder so zum nächsten Rastplatz fahren.

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Ich starrte mit Martin zusammen auf die Straße, um herüber hoppelnde Tiere rechtzeitig zu entdecken. Es hatten tagsüber schon mehr Tiere als am Vortag unseren Weg gekreuzt, wie Kängurus, viele Kühe, kleine Vögel und Emus.

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Große Raubvögel wie Adler und Geier kreisten über unserem Auto (…leider sahen wir auch weiterhin viele tote, am Rand liegende, Tiere).

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Die kleinen Vögel flogen gefährlich nahe vor uns über die Straße, ich hatte immer Angst, dass sie gegen unsere Windschutzscheibe fliegen würden. Kakadus leben übrigens auch im Outback, das war mir bis dahin noch gar nicht bewusst gewesen.

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Trotz unserer Vorsicht übersahen wir beinahe eine große, auf der Straße stehende Kuh! Wir waren Beide geschockt wo die plötzlich herkam, sie war einfach so schlecht zu sehen (…zum Glück ist nichts passiert)! 😳

Die Kühe laufen im Outback einfach frei herum, zuerst hatte ich mich gefragt wie die Bauern ihre Kühe wieder finden wollen. Woher wissen sie ob es ihre eigenen sind oder vom nachbar Farmer? Uns wurde erklärt, dass die einzelnen Gebiete durch Zäune abgetrennt sind und Grids helfen sollen die Kühe auf dem richtigen Grundstück zu halten. Diese Grids sind Gitter, über welche die Autos fahren können und die Kühe steckenbleiben würde , wenn sie versuchen darüber zu laufen.

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Wir erreichten die kleine Gaststätte, bei welcher eine Tankstelle sein sollte, die jedoch ebenfalls geschlossen war. Nun hatten wir ein Problem… wir konnten nicht sicher sein, ob der Tank noch bis nach Alice Springs reichen würde oder nicht und es lag keine andere Tankstelle mehr auf der knapp 140 km Strecke. Wenn wir Glück haben, würden wir es noch gerade so bis dahin schaffen. Wir konnten nicht einfach dort vor der Tankstelle übernachten, dafür gäbe es eine fette Strafe, wenn uns jemand entdeckt. Den Ersatztank hatten wir nicht aufgefüllt, da die Tankmöglichkeiten zuvor sehr teuer gewesen waren (…$2,40 war übrigens das Teuerste was wir mal bezahlen mussten) und die letzte geplante Tankstelle günstiger sein sollte (…wer kann auch damit rechnen das sie so früh zu machen, es wurde schon kurz vor 17 Uhr dunkel). 😟
Wir fuhren also weiter, in 30 km kam eine in Wikicamps ausgeschilderte Raststätte. Als wir an der angegebenen Stelle ankamen, schauten wir Beide etwas verdutzt drein. Es sah nicht so aus als ob dort ein Schlafplatz sei. Wir entschieden uns trotzdem unseren Wagen einfach am Straßenrand abzustellen, da wo der Campingplatz sein sollte und dort zu übernachten. Am nächsten Tag lagen also noch ungefähr 110 km vor uns bis nach Alice Springs.

 

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