Quer durch Australien – Part 4

Tag 4
Am nächsten morgen eine Dusche zu nehmen fiel mir sehr schwer, auch wenn ich sie sehnlichst erwartet hatte und sie heiß war (…in die Kabinen kam so viel kalte Luft rein geweht, das es sich anfühlte als wenn wir draußen duschen würden). Hier kam das Wetter zum ersten Mal dem deutschen Winter sehr nahe und die meisten Leute trugen schon ihre Winterklamotten. Es ist schon eigenartig, nur ein paar hundert Kilometer zuvor war das Wetter ganz anders (…zwar auch schon kalt in der Nacht, sodass wir uns warm anziehen mussten, doch keine Winterluft).

Nachdem wir es Beide geschafft hatten uns zu erfrischen, machten wir uns eine warme Suppe zum Frühstück (…die günstigen Fertigpackungen sind da wirklich nicht zu empfehlen). 😀 Wir wollten gerne als nächstes zum Ayers Rock, welcher noch 468km entfernt war, jedoch hatten wir am Tag zuvor den Wagen nicht mehr viel gefahren, wie wir es dem Mechaniker versprochen hatten und wollten uns daher zunächst einen National Park in der Nähe anschauen. In dem West MacDonnell National Park war die sogenannte Simpsons Gap, eine Kluft zwischen zwei riesigen Felsen.

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Mir gefiel dieser National Park sehr gut, auch wenn es immer noch eiskalt war, da die roten Felsen sehr beeindruckend waren. Wir liefen etwas umher, machten Fotos und kletterten auf Felsen.

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Bevor wir unsere Fahrt fortsetzen wollten, kauften wir bei Woolworth noch etwas Wasser, aßen bei Hungry Jacks zu mittag und beglichen unsere Rechnung beim Mechaniker (…der Wagen fuhr wieder einwandfrei und so konnten wir nur hoffen, dass er unsere Pläne mitmacht). Den Rest des Tages verbrachten wir nur im Auto, Martin fuhr zwar die meiste Zeit (…was ihm auch nichts ausmachte), doch ich übernahm auch für einige Stunden das Steuer. Den Ayers Rock sollten wir an diesem Tag nicht mehr erreichen, so suchten wir uns eine schöne Raststätte zum schlafen und hatten erneut eine sehr kalte Nacht.

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Tag 5
Am nächsten Morgen wärmte ich mich zunächst mit einem heißen Kaffee auf (…ich hatte mir extra Pulverkaffee besorgt, welchen ich mir auf dem Campingkocher aufwärmen konnte). Es war immer noch eisig kalt draußen und wir beeilten uns das letzte Stück bis zum Ayers Rock anzutreten (…es war eigentlich auch zu kalt den Kaffee draußen zu kochen). Martin beschwerte sich jedes Mal, da ich alle Türen öffnen musste um alles zusammenzusuchen und die eisige Luft so durch das Auto zog (…er lag meistens noch im Bett). 😅 Von dem National Highway 87 bogen wir auf die State Route 4 ab und suchten uns eine Tankstelle auf dem Weg, diesmal fanden wir eine, welche recht groß und gut besucht war. Einige Backpacker kamen vom Uluru oder  fuhren gerade dorthin. Wir unterhielten uns mit zwei Mädels, die im Campervan unterwegs waren, eine Deutsche und eine Französin und sie boten uns ihre Eintrittskarten zu einem vergünstigten Preis an. Martin und ich wussten bis dahin noch gar nicht, dass Eintritt verlangt wurde, bevor wir den National Park betreten durften. Man erwarb Karten, welche drei Tage gültig waren und konnte sie deshalb nach dem Besuch weiterverkaufen.

Schon vom Weitem erkannten wir den Uluru (…plötzlich taucht so ein großer roter Felsen im Nirgendwo auf 😄) und uns kamen einige Reisende mit ihren Autos entgegen.

Auf einem großen Parkplatz vor dem Ayers Rock, hielten schon einige Busgruppen.

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Gegen Mittag wurde es wärmer als die Tage zuvor und wir entschlossen zunächst einmal um den Berg herumzulaufen. Wir hatten überraschenderweise auch Handyempfang dort (…mitten im Outback, keine Stadt in Sicht, nur der Uluru und schon gibt es wieder Empfang). 😂 So meldete ich mich erstmal bei meiner Familie.

Von den lästigen Fliegen im Outback hatte ich schon viel gehört und mich gewundert wieso manche Leute sogar Hüte mit Netzen trugen, da es bisher für uns noch nicht so schlimm gewesen war. Doch hier waren die Fliegen überall! Es fiel uns schwer ein Foto mit offenen Augen zu schießen, da sie immer in unsere Nase, Mund und die Augen krabbeln wollten. Martin liebten die Fliegen besonders, vielleicht lag es an seinem Deo oder dem gelben Rucksack. 😂

Ein Wanderweg führte um den roten Felsen herum, auf welchem viele Touristentafel mit Informationen über die Aborigine Sagen zu finden waren. Leider konnten wir ab einem Punkt nicht weiterlaufen, da der Wanderweg gesperrt war. Wenige Stunden zuvor hatte ein Buschbrand alles verwüstet und es war immer noch zu gefährlich diesen Weg zu beschreiten.

So mussten wir unseren Rundweg abbrechen und Martin ließ sich nicht von der Idee, auf den Uluru raufzuklettern, abbringen. Wir hatten uns etwas über den Ayers Rock informiert, gerade da wir über Facebook gehört hatten, dass ab kommenden Jahr der Kletterweg gesperrt werden sollte (…wir haben es also noch geschafft @Michelle 🤗).

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Den Aborigines ist es wichtig, dass der Uluru ihre heilige Stätte gewürdigt wird und man sich über seine Hintergründe schlau macht bevor man nur hinaufklettert ohne sich über ihn zu informieren und es nur als Kletterherausforderung ansieht. Da nun der Wanderweg nicht komplett geöffnet war, entschlossen wir uns ebenfalls hochzusteigen. Ich hatte zwar immer noch Zweifel ob es so eine gute Idee wäre und dies sollte auch bestätigt werden. 😅

Der Aufstieg war sehr voll. Ein paar asiatische Reisegruppen und viele andere Touristen machten sich ebenfalls auf den Weg, die meisten kamen zum Glück gerade herunter. Es gab nur einen Weg nach oben, von unten hatte ich schon eine Kette bemerkt, welche in den Stein gehauen war. Ohne diese Kette war es schier unmöglich überhaupt nach oben zu gelangen. Es war so steil! Von unten hatte ich gar nicht erwartet, dass es so anstrengend werden würde. Bestimmt dauerte es eine ganze Stunde, in der wir uns nach oben zogen. Viele Leute mussten sich alle paar Meter hinsetzten, um eine Verschnaufpause zu machen, wir natürlich nicht. 😜 Nein Spaß wir auch… da ging einem zu schnell die Puste aus. Ich merkte irgendwann noch, dass ich zusätzlich etwas Höhenangst bekam und traute mich nicht nach unten zu sehen (…wenn man abrutschen würde, wäre es schwer sich auf den glatten Gestein irgendwo festhalten zu können). Es waren in den vergangenen Jahren schon ein paar Menschen, bei dem Versuch den Berg zu erklimmen, um ihr Leben gekommen. Also hieß es nur nach oben schauen und nicht an den späteren Abstieg denken (…mir rutschte schon raus, dass ich Martin dafür umbringen würde und er lachte nur über mich 😂).

Nach einer Stunde erreichten wir endlich eine „Stufe“ und konnten uns kurz entspannt hinsetzen (…ohne Angst gleich runter zu fallen). 😄 Ein paar Kletterer kamen von oben runter und erzählten, dass es nun noch ungefähr eine weitere Stunde wäre, bis wir ganz oben ankommen würden (…ich dachte eigentlich wir wären schon so gut wie oben und war nicht gerade begeistert zu hören, dass es noch eine Stunde so weiter gehen sollte).

Ab hier gab es keine Kette mehr, der Weg machte mir sogar Spaß, auch wenn mir Martin an manchen Stellen helfen musste, da ich es alleine nicht auf einige hohe Felsen geschafft hätte. 😄 Der Ausblick von ganz oben lohnte sich! Man konnte so weit schauen und wir waren fast alleine, da die meisten schon mit dem Abstieg begonnen hatten (…im Sommer sollte man nur Vormittags hochsteigen, da es sonst zu warm werden würde, doch im Winter konnte man auch gegen Mittag losgehen). Im Gegensatz zu unten war es dort sehr windig und kalt, wir waren froh vorsichtshalber Pullover mitgenommen zu haben.

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Nachdem wir ein paar Fotos geschossen und Reiscracker gegessen hatten machten wir uns auf den Rückweg.  Dieser ging schneller als der Aufstieg und bis zur Kette war er recht angenehm (…auch wenn es manchmal recht steil hinab ging). 😅

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Von dort aus entschied ich mich den kompletten Weg einfach rückwärts zu laufen. 😄 So blieb es mir erspart die ganze Zeit in die Tiefe zu schauen und ich musste nur ab und an darauf achten nicht gegen jemanden zu stoßen. Martin fiel der Weg einfacher, er ist anscheinend komplett schwindelfrei.

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Endlich wieder unten angekommen fuhren wir direkt weiter, um die nächste Raststätte noch bei Tageslicht zu erreichen (…es wurde gegen 17 Uhr schon dunkel). Martin schloss sich zuerst alleine im Auto ein, da er Angst hatte ich würde die Drohung, ihn nach dem Abstieg umzubringen, wahr werden lassen. 😜

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